Christians Welt

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Kapitel 3 - Der Schmied des Lichts
Als Gohra entsetzt feststellen musste, dass der vielgepriesene Schmied, welcher ihn in seine Lehre nehmen würde ein alternder und schnell eingeschnappter Zwerg war, dankte er erneut Talad für seinen eigensinnigen Humor, mit dem der Gott ihn zu strafen versuchen schien. Missmutig jedoch opferte unser Kra dem geizigen Altmeister all sein Erspartes und begann die Lehre. Zunächst als Metallschmelzer, wurde Gohra später endlich auch als Waffenschmied tätig. Die gelehrte Theorie aus der kranischen Lehre in den Minen hatte jedoch letztendlich wenig zu tun mit der wahren, hier oben bekannten Kunst. Trasok erkannte jedoch trotz zahlreicher Streitereien und Abneigung seitens Gohra dessen natürliche Talente und schulte ihn persönlich, damit ein wahrer Schmied aus ihm werden würde. Trasoks andere Schüler wurden dagegen auf Kollegen vertröstet, weshalb das Wunderkind Nir nur wenig Sympathien bei ihnen erlang.
Schon bald konnte Gohra als Abschlussbester mit seinen ersten Schwertern glänzen und sich selbst Schmied nennen. Trasok war stolz auf seine Neuentdeckung und drang darauf, dass Gohra wieder kommen solle, um die Meisterprüfung der Axtschmiederei zu absolvieren, da ihm zu dieser Zeit dringend ein solcher Mitarbeiter fehlte. Anfangs war Gohra skeptisch, doch nie zuvor hatte er Lob erfahren für seine Fähigkeiten und so schwor er zurückzukehren, sobald er die nötige Ausbildungskosten parat hätte. Sein Weg führte wieder nach Hydlaa, wo er von der Stadtgarde angeheuert wurde, für verschiedenste militärische Operationen Waffen in großen Mengen herzustellen.

Die Zeit wurde gefährlicher. kaum war es der Sunshinesquadron gelungen, die Diebesgilden zurückzudrängen, erhoben sich neue Gefahren. Immer wieder trauten sich Horden aus den Steinlabyrinthen ins Dome, auf der anderen Seite machten sich Feinde im Inneren breit, nicht zuletzt der Dark Circle. In einer Zeit, in der das öffentliche Militär überfordert schien, wurden private Gilden immer wichtiger. Viele dieser Organisationen gingen aus Handwerkszünften oder Ritterorden hervor, einige behielten diese Kerne bei, andere entwickelten sich zu mächtigen gesellschaftlichen Vereinigungen mit politischen Ambitionen. Dazu zählte auch die "Order of Light". Natürlich erzählten sich die Schmieder an Harnquists öfen viele Geschichten über ihre verschiedenen Gilden und diskutierten darüber, welche denn ihre jeweiligen Interessen am besten vertrete, jedoch wollte keine Vereinigung sich mit einem launischen Kra aus einer weit entfernten Erzmine auseinandersetzen und bevorzugten die üblichen fröhlich eifrigen Abenteurer der Umgebung als Krieger, Schmieder etc. . Man wusste wenigstens hier, auf was man sich einlässt.
Eines Tages jedoch sprach Sir Lecay Yeiper den Eigenbrödler an und lud ihm zu einen Besuch beim abendlichen Gildentreffen der Order of Light ein. Zu Gohras Glück war Yeiper ein freundlicher und charismatischer Kran ohne große Vorurteile, wenn vielleicht auch zu einigen Neurosen neigend, und die beiden Kran waren sich von beginn an sympathisch. Es mag wohl daran liegen, dass Yeiper selbst einige Ablehnung erfahren musste und damit Gemeinsamkeiten mit dem Schmied teilte.
Am Abend dann, lernte Gohra die seltsame Gruppe kennen. Die Order stand allen Rassen und Charakteren offen und so tummelten sich die seltsamsten Wesen dort. neben Lecay bestand der Rat noch aus Sir Sunirib, einem Kran, Sir Jaei, einem Ylian, Sir Tuvar, dem Zwerg und Kezar Ketar, einem oft egozentrisch wirkenden Allrounder, ebenso begabt in Kampfkünsten wie im Schmieden und Handeln. Auch Sir Sasigher, welcher meist in seinen Studien der Magie verschwand und Sir Dajaan Xarga, einem nach Gohras Geschmack recht zu fröhlichen Elfen förderten seine Verwunderung. Auf welche Gruppierung hatte er sich da eingelassen? Würde gerade diese Truppe von Verrückten und von eigener Vergangenheit geplagter Herren ihn akzeptieren können?
Nichtsdestotrotz wurde Gohra Bürger der Order of Light. Was hätte es schon schlimm anrichten können? Er machte sich erstmal keine gedanken und genoß die Vorzüge einer Gilde, die hinter jeden ihrer Member stand mit Rat und Hilfe und lernte weitere Mitglieder kennen. Besonders die regelmässigen Tavernenbesuche mit Sir Hangatyr führten zu einer seltsamen Freundschaft. Zunächst wies Gohra innigere Kontakte ab, besonders zu Zwergen, doch auf Drang Lecays willigte er ein, die Gemeinschaft näher kennenzulernen und sich auf sie einzulassen, ja vielleicht auch Vorurteile abzubauen.
Nebenbei erlang er die höheren Künste der Schmiederei und fand einen Weg, das damals seltene Material Gold zu verarbeiten. Infolge dieser Leistungen ernannte man ihn letztendlich zum Gildenschmied der Order of Light.